Rückkehr zum Schauspiel mit Ödön von Horváths
Ein Kind unserer Zeit
Ein alter Teddybär, zurückgelassen und eingeschneit vor langer Zeit in den verlassenen Landschaften rund um die Atomruine von Tschernobyl, Ukraine. „Es schneit auf das Grab meiner Zukunft“, lässt Ödön von Horváth den jungen Mann in seinem Roman sagen. (Foto: Pixabay)
Es freut mich sehr, dass ich nach meiner Abstinenz mit einem Werk von Ödön von Horváth ans Theater zurückkehren durfte, das im Schatten des russischen Krieges gegen die Ukraine nichts von seiner Aktualität anno 1937/38 eingebüßt hat: Ein Kind unserer Zeit.
Schrieb Ödön von Horváth seinen letzten Roman im Zeichen eines zu befürchtenden Krieges der Nationalsozialisten gegen den Rest der Welt, lässt uns der Text einmalmehr nachdenklich in einen Spiegel blicken. Eindringlich offenbart er nicht nur die Brutalität des Krieges, sondern auch die verführerisch-gefährlichen Mechanismen des Faschismus und die damit verbundenen Folgen für Generationen. „Es schneit auf das Grab meiner Zukunft“, lässt Horváth lakonisch seinen jungen Protagonisten sagen, der in einer immer kälter werdenden Gesellschaft umherirrt auf der Suche nach seiner sinnstiftenden Existenz.
Meine Adaption von Horváths Roman ist seit 30. September 2022 am Eduard von Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz zu erleben, mit Benedict Friederich als junger Mann. Den Faden des Erzählens spinne ich weiter, gibt es doch noch einiges zu entdecken, begleitend zu den Aufführungen am 18.11.2022, sowie am 13.1. und 27.1.2023. Zum Dranbleiben und Weitertragen folgt einfach
#ETOkind
Uraufführung am 30. September 2022
Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz,
Alter Rathaussaal Buchholz
Weitere Aufführungen am 18. November 2022,
sowie am 13. und 27. Januar 2023, jeweils 20 Uhr
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