Unheilvoll und gespenstisch, diese unsere Zeit

DIE IDEE ZU ÖDÖN VON HORVÁTHS "EIN KIND UNSERER ZEIT" IM SCHATTEN DES RUSSISCHEN ANGRIFFSKRIEGES GEGEN DIE UKRAINE // Der Beginn des neuen Jahres stand ganz im Zeichen der Arbeit an meiner neuen Lesefassung von Stefan Zweigs "Die Welt von Gestern", kündigten sich doch für das Frühjahr erste Auftritte an, die in Erinnerung an seinen Todestag vor 80 Jahren stattfinden sollten. Gleichzeitig erhielt ich in den ersten Januartagen die Einladung, am Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz (Erzgebirge) eine Regie zu übernehmen.

Ein Kind unserer Zeit

RÜCKKEHR ZUM THEATER // Es freut mich sehr, dass ich nach meiner Abstinenz mit einem Werk von Ödön von Horváth ans Theater zurückkehren durfte, das im Schatten des russischen Krieges gegen die Ukraine nichts von seiner Aktualität anno 1937/38 eingebüßt hat: Ein Kind unserer Zeit.

Im Schatten der Morgenröte

AM BEGINN DER REISE DURCH "DIE WELT VON GESTERN" // Wir blicken in den Spiegel der Geschichte und die ruchlosen Widergänger einer "Welt von Gestern" starren zurück. Während ich an der Fassung für meine Lesung aus Stefan Zweigs "Die Welt von Gestern" sitze, spitzt sich die Weltlage bedrohlich zu. Hoffen und Bangen. Achtzig Jahre nach Stefan Zweigs Tod steht das Europa, für das er zeitlebens leidenschaftliche Visionen entwickelte, auf der Schwelle zu einem neuen Krieg. Unvorstellbar. Unfassbar.