Unheilvoll und gespenstisch, diese unsere Zeit

DIE IDEE ZU ÖDÖN VON HORVÁTHS "EIN KIND UNSERER ZEIT" IM SCHATTEN DES RUSSISCHEN ANGRIFFSKRIEGES GEGEN DIE UKRAINE // Der Beginn des neuen Jahres stand ganz im Zeichen der Arbeit an meiner neuen Lesefassung von Stefan Zweigs "Die Welt von Gestern", kündigten sich doch für das Frühjahr erste Auftritte an, die in Erinnerung an seinen Todestag vor 80 Jahren stattfinden sollten. Gleichzeitig erhielt ich in den ersten Januartagen die Einladung, am Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz (Erzgebirge) eine Regie zu übernehmen.

Im Schatten der Morgenröte

AM BEGINN DER REISE DURCH "DIE WELT VON GESTERN" // Wir blicken in den Spiegel der Geschichte und die ruchlosen Widergänger einer "Welt von Gestern" starren zurück. Während ich an der Fassung für meine Lesung aus Stefan Zweigs "Die Welt von Gestern" sitze, spitzt sich die Weltlage bedrohlich zu. Hoffen und Bangen. Achtzig Jahre nach Stefan Zweigs Tod steht das Europa, für das er zeitlebens leidenschaftliche Visionen entwickelte, auf der Schwelle zu einem neuen Krieg. Unvorstellbar. Unfassbar.

Stefan Zweig – Der große Europäer und seine Zeit

Die berühmte Schachnovelle oder seine Lebenserinnerungen Die Welt von Gestern, beides in viele Sprachen übersetzt, zählen zu den Werken der großen Literatur des 20. Jahrhunderts und werden bis heute überall auf der Welt gelesen.
Seine funkelnden Sternstunden der Menschheit historische Miniaturen, fein in der Sprache, erzählen detailreich von den schicksalhaften Augenblicken der Weltgeschichte, die so viel spannender sind, als manch zeitgenössischer, moderner Roman. Diese Miniaturen, sie glänzen noch heute und bereichern jedes Bücherregal.