Ein Roman als literarische Inspirationsquelle für „L’elisir d’amore“ (2017)
Der Enge des Dorfes entfliehen – das Grundthema, des Romans von Marianne Hofmann, der erstmals 1997 erschienen ist. Dieser, in seiner kargen, einfachen und dennoch packenden Sprache geschriebenen Roman, lässt uns das Mädchen begleiten, welches in den vierziger und fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts in der Holledau in der Abgeschiedenheit eines Dorfes aufwächst. Von Beginn an ein hartes Leben. Schon früh muss sie den Eltern, die eine einfache Gastwirtschaft betreiben, zur Hand gehen: auf dem Feld und bei den Tieren. In der Nacht, wenn sie nicht einschlafen kann, wird sie oft lauschend in die Welt der prahlenden und besoffenen Männern gezogen. Sie erfährt Zärtlichkeit und Zuneigung, aber auch die Brutalität der dominierenden Männerwelt. Das Mädchen flüchtet sich, ähnlich wie z.B. Adina in L’elisir d’amore, in die Welt der Kunst und Literatur. Die Stille und Ruhe des benachbarten Klosters empfindet sie als Trost und Hoffnung, wenn sie der Bierdunst und die Engstirnigkeit des Dorfes wieder zu lähmen beginnt, sie zu ersticken droht.
Einige Motive aus Marianne Hofmanns Text sind in die Figuren des Dorfes und der Protagonisten von L’elisir d’amore eingeflossen, dienten der Inspiration für die Konzeption meiner Inszenierung.
Ein in seiner Direktheit berührender und fesselnder Text, der, in der Tradition einer Marieluise Fleißer oder eines Martin Sperrs geschrieben, das Dorfleben, oft als Idyll stilisiert, entlarvt und die Seelenlandschaften der Menschen schonungslos offenlegt.
Erschienen bei Kuckuck & Straps im lichtung verlag, ISBN 978-3-941306-03-5, EUR 13,80