Ein kräftiger, durch die Lüfte ziehender Flügelschlag, alles strebt nach oben, dem Licht entgegen, Grenzen überwindend. Ein flirrendes Schwirren und Flattern liegt in der Luft, ein Zittern, ein Beben. Die Vögel von Franz Marc, an der Schwelle der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts entstanden, gehören für mich zu den eindringlichsten Werken des Expressionisten Marc, der in seiner letzten Schaffensperiode immer mehr die Gegenständlichkeit in seiner Kunst aufzulösen versuchte. Wohin hätte ihn sein künstlerischer Weg geführt, welche Abzweigungen hätte er genommen, wenn ihm die, zu Beginn der Schlachten als reinigende Apokalypse empfundene, kriegerische Auseinandersetzung nicht das Leben jäh beendet hätte?